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40 Jahre Pfarre St. Franziskus / Hall-Schönegg

„Lasst euch ein auf das Erlebnis Kirche“ – Es kann überraschen

Wie in anderen Pfarren trudeln auch im Pfarrbüro Schönegg nicht selten Austrittsmeldungen von jungen Menschen herein. Wie viele ältere Personen haben auch junge Menschen häufig keinen Bezug mehr zu ihrer Pfarre und empfinden diese als altmodisch oder unnötig. Jugendliche, aber auch junge Erwachsene, beteiligen sich daher verhältnismäßig weniger aktiv am Pfarrleben. Doch wie überall finden sich auch hierzu Ausnahmen und eine davon ist etwa Daniel Haidekker, der uns mehr über seine Tätigkeiten und Motivation erzählt.

Wie viele Pfarren bemüht sich auch die Pfarre Schönegg Jugendliche bzw. junge Menschen das Pfarrgemeindeleben, den Glauben und auch Gott auf ansprechende und interessante Weise näherzubringen. Dieser Prozess beginnt nicht erst mit der Erstkommunionsvorbereitung und endet auch nicht mit der Firmung. Beginnend bei den Familiengottesdiensten, weiter zur Mitarbeit als Ministrant:in und der JungscharZeit hin zur regelmäßigen JugendZeit - in Schönegg ist man stets bemüht, der zukünftigen Generation einen Ort der Begegnung und Gemeinschaft zu bieten.

Um ein ansprechendes Angebot bieten zu können, muss man natürlich mit den Bedürfnissen der Jugend mitgehen. Hier kommt Daniel ins Spiel, der einer von zwei Jugendreferent:innen im Pfarrgemeinderat der Pfarre St. Franziskus Hall-Schönegg ist. Gemeinsam helfen beide Jugendreferent:innen bei der Planung und Organisation von Projekten wie den Jugendtreffs oder der Nacht der 1000 Lichter und treten im Pfarrgemeinderat für die Interessen und Anliegen der Jugendlichen ein.

Zwischenzeitlich wohnhaft in Wiesing, wurde Daniel in Hall geboren und wuchs in Schönegg auf. Blickt er in seine Kindheit zurück, kann er festhalten: „Es war einfach eine richtig schöne Gemeinschaft und das hat ausgemacht, dass man sich hier wohlgefühlt hat.“ So ist er heute etwa noch als Ministrant tätig, hilft bei der Dreikönigsaktion der katholischen Jungschar mit und organisiert die Pfarrcafés. Die Gemeinschaft, die ihn schon als Kind ein Gefühl von Willkommensein vermittelte, motiviert ihn auch heute noch, sich neben seinem Beruf als Pflegeassistent, in den verschiedenen Bereichen der Pfarre einzubringen. „Ich möchte hier einfach weiter was bewirken, sodass sie [die Pfarrmitglieder] sagen: ‚Ja, ich bin gerne in dieser Pfarre.‘“

Sein Appell an die jungen Menschen? „Lasst euch ein auf das Thema Kirche, Thema Pfarre und auf die Gemeinschaft. Auch wenn man viel Negatives hört, dass es langweilig ist, lasst euch eines Besseren belehren.“

Die Schönegger Gemeinschaft kann die Jugend etwa bei einer JugendZeit erleben und kennenlernen. Alle Informationen hierzu findet ihr in der Rubrik ‚Wer trifft sich hier?‘ unter ‚JugendZeit‘ oder auf unserem Instagram-Profil(Verlinkung).

Ihr habt eine Idee oder Wünsch für den nächsten Jugendtreff? Dann schreib doch unserer Jugendleiterin Liana Vettori (0676 8730 7383) – unser Pfarrteam sowie der Pfarrgemeinderat ist immer offen für neue Ideen.

"Die Gemeinschaft untereinander und die Gemeinschaft mit Gott unter einem Dach"

Anlässlich ihres 40-jährigen Jubiläums stellt sich die Pfarre St. Franziskus / Hall-Schönegg 2024 innerhalb zwölf Interviews vor. Diese sollen einen Einblick in das Leben der Pfarrgemeinde geben, historische Highlights erzählen und somit hervorheben, was die Pfarre so besonders macht. Den Beginn machen Pastoralassistentin Theresia Stonig und Pater Damian Heuer OFM.

60 Jahre ist es bereits her, als im Vatikan eines der bedeutsamsten Ereignisse der modernen Kirchengeschichte stattfand: das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965). 

Viele weitgreifende Veränderungen wurden damals diskutiert und beschlossen. Eine der wichtigsten ist die Bedeutung der Gemeinschaft, ja der Gläubigen selbst – im Pfarrleben einerseits und andererseits in den Gottesdiensten.

Eingangs wurde vom 40-jährigen Jubiläum der Pfarre St. Franziskus gesprochen, wieso handelt also der erste Abschnitt über das Zweite Vatikanische Konzil?

Nun ja, weil gerade die Pfarre Schönegg ein schönes Beispiel ist, wie die umfassenden Veränderungen sich in die Tat umsetzten ließen und noch immer lassen – nicht nur hinsichtlich des Kirchenbaus, sondern besonders auch durch ihre Pfarrgemeinde. Letztere bestand immerhin schon Jahre vor der Grundsteinlegung der heutigen Pfarrkirche und ist der Grund, weshalb sie überhaupt gebaut wurde.

Von ihrer Besonderheit können uns Pastoralassistentin Theresia Stonig und P. Damian Heuer OFM erzählen. Beide sind schon seit mehreren Jahren in der Pfarre Schönegg tätig und organisieren seit September 2022 gemeinsam das Pfarrleben. Als Priester kam P. Damian erstmals 1985 mit der noch ganz jungen Pfarrkirche in Kontakt, als er den Schulgottesdienst für die Hauptschule Schönegg zelebrierte. Für ihn wie auch für Theresia war der Schönegger Kirchenraum an sich gewöhnungsbedürftig – mit seiner Schlichtheit und den um den Altar herum angeordneten Sitzreihen. Was sagen sie heute zur Kirche an sich? 

„Ich habe mir alle modernen Kirchen in der Diözese angeschaut und würde mit keiner einzigen tauschen“, sagt P. Damian, welcher inzwischen bereits seit 30 Jahren in Schönegg als Priester tätig ist.

Von Kindheit her an die barocken, vergoldeten und aufwendig verzierten Kirchen gewöhnt, sieht Theresia heute mehr Vorteile in der nachkonzilischen Kirche. „Das Geniale ist einfach die Sitzordnung, weil der Kreis um den Altar ganz was anders mit einem macht, wie wenn das einfach so eine frontale Geschichte ist wie in vielen Kirchen.“ Die Schlichtheit strahle ganz viel Ruhe aus und ermögliche es, sich ganz auf den Altar und die Feier zu konzentrieren, so Theresia.

Tatsächlich kam die heutige Pastoralassistentin zuerst mit dem Pfarrzentrum in Kontakt, als sie mit den Gruppenleiter:innen der Jungschar der Pfarre St. Nikolaus 1995 oder 1996 eine Silvesterparty organisierte.

Wie P. Damian ist für sie das Pfarrzentrum ein wichtiger Bestandteil des Pfarrlebens und des Kirchengebäudes. „Das Pfarrzentrum ist wahnsinnig wertvoll in seiner Ausstattung, also der Saal und die vielen Nebenräume.“ Eine Vielzahl von Veranstaltungen können in den vier Wänden des Pfarrzentrums veranstaltet werden und werde es auch. So finden etwa verschiedene Aktionen des Familienverbands Schönegg statt, Geburtstagsfeiern, Pfarrcafés oder auch Seniorentreffs, Tanzabende sowie eine Klöppelrunde.

Für die Pfarre im Jahr 2064 wünscht sich die 51-Jährige, dass die Pfarre „im Ortsteil Schönegg – oder auch darüber hinaus – für viele Menschen ein Ort ist, wo sie Gemeinschaft erleben können, wo sie Hilfe bekommen […] und auch wo sie Gott begegnen können.“

Neben der Gewissheit, dass es gemäß Jesus Versprechen auch noch in 40 Jahren Kirche geben wird, wünscht sich P. Damian vor allem, dass Kirche allgemein mehr für die Menschen da ist – eine Herausforderung, der sich die Pfarre Schönegg immer wieder stellt.

Eine Kirche, ein Pfarrzentrum, im Zentrum eines jungen, bunt gemischten Stadtteils, das alle Menschen aus dem Pfarrgebiet – und auch über die Grenzen hinaus – einlädt und herzlich willkommen heißt. „Wo die Gemeinschaft untereinander und die Gemeinschaft mit Gott unter einem Dach“ zu finden ist. Jetzt und – wie Theresia sich wünscht – auch noch in 40 Jahren.

Auch zu unserem Jubiläum laden wir alle herzlich zum Mitfeiern ein. Der eigentliche Festzeitraum wird von Ende September bis Ende November stattfinden. Darin sind für Jung bis Alt verschiedene Veranstaltungen geplant, über welche wir euch rechtzeitig noch informieren werden. Mit unseren „Wir feiern Jubiläum! 40 Jahre Pfarre Schönegg“-Interviews geht es am 27. Feber weiter, wo wir einen jungen Erwachsenen kennenlernen, der uns mehr über seine Erfahrungen mit der Pfarre Schönegg und seine Motivationen, sich in ihr zu engagieren erzählen wird.